Was bedeutet Shiatsu eigentlich?
„Shi“ heißt wörtlich übersetzt Finger und der Wortteil „atsu“ steht für Druck. Shiatsu ist eine eigenständige Form der manuellen ganzheitlichen Körperarbeit mit fernöstlichen Wurzeln deren unmittelbarer Vorgänger „Anma“ heißt und rund 3000 Jahre vor Christi Geburt in China entstand. Vor etwa 1000 Jahren wurde die chinesische Medizin in Japan eingeführt und verschmolz mit den dort bestehenden Behandlungsformen.
Die Grundlage dieser Körpertherapieform ist die Vorstellung von der Existenz einer allen Lebewesen innewohnenden dynamischen Lebensenergie (Ki, Qi), welche in den Energiebahnen (Meridianen) zirkuliert. Ergänzt wird diese Betrachtungsweise von dem System der fünf Wandlungsphasen, dem Prinzip von Yin und Yang und dem Vorhandensein von Kyo und Jitsu. Auch in der Akupunktur und in der Akupressur werden diese Vorstellungen der traditionellen ostasiatischen Medizin wiedergefunden.
Noch vor 300 Jahren studierten japanische und chinesische Ärzte „Anma“, um den menschlichen Körper zu verstehen und sich mit den Energiebahnen vertraut zu machen. In weiterer Folge verlor „Anma“ zusehends an Bedeutung ehe Anfang des 20. Jahrhunderts der Name Shiatsu in Japan entstand und verschiedene Formen der energetischen Körperarbeit und manuellen Behandlungsmethoden in sich vereinte.
Shiatsu grenzt sich durch diese Vielschichtigkeit und seinen Background deutlich von den reinen Entspannungsmassagen ab. Mitte der 50iger Jahre erfolgte die Anerkennung als legitime Therapiemethode durch die japanische Regierung und seit den 70iger Jahren ist Shiatsu auch in den USA und Europa populär geworden.